Heizen ohne Heizung | Heizen ohne Gas – Beste 5 Tipps für eine warme Wohnung

Angesichts der steigenden Energiepreise versuchen viele Leute, eine Alternative zur Gasheizung zu finden und die Heizkosten möglichst niedrig zu halten. In diesem Artikel stellen wir Ihnen 5 alternative Heizmethoden vor, damit Sie Ihre Wohnung warm halten können, ohne die Heizung vollständig aufzudrehen.
Heizlüfter

Funktionsweise eines Heizlüfters
Heizlüfter erzeugen Wärme durch Strom. Sie arbeiten zusammen mit einem integrierten Ventilator. Die kalte Luft wird durch einen Heizdraht erhitzt und durch den Ventilator in den Raum verteilt.
Einsatzmöglichkeiten eines Heizlüfters
Sobald der Heizlüfter angeschlossen ist, ist er in der Lage, Hitze zu produzieren und Ihren Raum aufzuheizen. Deswegen lässt sich der Heizlüfter einsetzen, wo Sie schnell und kurzzeitig Wärme benötigen.
Aber ein Heizlüfter verbraucht im Betrieb eine enorme Menge Strom und ist sehr laut. Ein ganzer Raum oder gar ein ganzes Haus kann mit solchen Geräten nicht beheizt werden. Wir raten von einem längeren Betrieb des Heizlüfters ab. Sonst treibt Ihre Stromrechnung in die Höhe.
Ein typischer Einsatzbereich ist Badezimmer. Auch in Räumen, in denen keine Heizung installiert ist und die nur selten beheizt werden, werden Heizlüfter gern als Zusatzheizung eingesetzt. Deswegen werden sie oft in Gästezimmern, Gästetoiletten, Garagen oder Hobbyräumen zum kurzfristigen Einsatz genutzt.
Wichtig bei der Anschaffung
• Kipp- und Überhitzungsschutz – Sonst kann es im schlimmsten Fall zu Zimmerbränden kommen.
• Spritzschutz bei Heizlüftern für das Bad
Vorteile und Nachteile eines Heizlüfters
Niedriger Anschaffungspreis
Einfache Montage bzw. Inbetriebnahme
Kompakt und transportabel
Überall mit Strom funktionieren
Räume sehr schnell erwärmen
Teuren Strom verbrauchen
Störende Geräusche erzeugen
Luft und Staub im Raum verwirbeln
Viel CO2 ausstoßen
Die Kosten eines Heizlüfters
• Die Kosten des Geräts
Die Kosten eines Heizlüfters reichen von rund 30 bis über 100 Euro. Der Preis hängt somit zum einen von der Leistung des Geräts und zum anderen von der Ausstattung des Heizlüfters ab.
• Die Kosten der Energie
Für den Hausgebrauch reichen Geräte mit einer Leistung von maximal 2.000 Watt üblicherweise aus.
Ein Beispiel: Für Ihr 10 Quadratmeter großes Zimmer verwenden Sie einen Heizlüfter mit maximaler Leistung von 1.000 Watt täglich fünf Stunden lang. Dann benötigen Sie pro Tag 5 Kilowattstunden Strom. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde würde der Heizlüfter dann Stromkosten von 1.5 Euro pro Tag verursachen. Läuft das Gerät einen Monat jeden Tag fünf Stunden, müssten Sie mit Zusatzkosten von 45 Euro pro Monat für diesen Heizlüfter rechnen.
* Normalerweise benötigen Sie pro Quadratmeter Raumfläche eine Leistung von 100 Watt, um den Raum mit einem Heizlüfter zu erwärmen. Steht das Gerät in einem 10 Quadratmeter großen Zimmer, sollte der Heizlüfter eine Nennleistung von rund 1.000 Watt mitbringen.
Heizlüfter Empfehlungen
Heizstrahler

Funktionsweise eines Heizstrahlers
Ein Heizstrahler funktioniert nach dem Prinzip der Infrarotheizung. Die Infrarotstrahlen können mit Sonnenstrahlen verglichen werden. Sämtliche Körper im Raum, die von dem Heizstrahler angestrahlt sind, werden dabei gleichmäßig davon erwärmt.
Einsatzmöglichkeiten eines Heizstrahlers
Ein Heizstrahler heizt das Zimmer viel schneller auf als ein Heizlüfter. An den meisten Geräten ist die gewünschte Temperatur einstellbar, und nach fünf Minuten ist diese bereits erreicht.
Ein Heizstrahler verbraucht zudem weniger Energie als ein Heizlüfter. Aber das heißt nicht, dass er wenig Strom verbraucht.
Neben Heizstrahlern mit Standfuß stehen auch Modelle zur Wand- oder Deckenmontage zur Auswahl. Ein klassischer Einsatzbereich für Heizstrahler ist das Badezimmer. Infrarotstrahler kommen auch im Bereich des Wickeltischs zum Einsatz, um für eine angenehme Temperatur beim Wickeln des Babys zu sorgen. Ein Heizstrahler mit Standfuß ist ideal als Heizgerät im Büro. Meist werden Heizstrahler in großen Hallen als Heizalternative eingesetzt, wo andere Heizungen unrentabel sind.
Vorteile und Nachteile eines Heizstrahlers
Sofortwärme bei Bedarf
Niedriger Energieaufwand aufgrund direkter Einstrahlung
Mobiler Einsatz oder platzsparende Montage
Kein Schmutz, Staub oder Dreck
Geringe Anschaffungskosten (aber ein bisschen teurer als ein Heizlüfter)
Dauerhafte Beheizung einer kompletten Wohnung teuer
Voraussetzung ist ein guter Dämmstandard im Haus
* Für den Einsatz eines Heizstrahlers ist es sehr wichtig, dass keine erzeugte Wärme durch Fenster- oder Türritzen entweicht. Undichte Fenster oder Türe können Sie mit Dichtungsbändern abdichten.
Die Kosten eines Heizstrahlers
• Die Kosten des Geräts
Die meisten Heizstrahler kosten um die 100 bis 300 Euro. Ausschlaggebend für die Preise eines Heizstrahlers sind vor allem die Größe der Heizung, die Leistung und die Art des Thermostats.
• Die Kosten der Energie
Ein Beispiel: Für Ihr 10 Quadratmeter großes Zimmer verwenden Sie einen Heizstrahler mit maximaler Leistung von 800 Watt täglich fünf Stunden lang. Dann benötigen Sie pro Tag 4 Kilowattstunden Strom. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde würde der Heizstrahler dann Stromkosten von 1.2 Euro pro Tag verursachen. Läuft das Gerät einen Monat jeden Tag fünf Stunden, müssten Sie mit Zusatzkosten von 36 Euro pro Monat für diesen Heizstrahler rechnen.
* Prinzipiell benötigt pro Quadratmeter Raum mit einem Heizstrahler ca. 60 bis 100 Watt Heizleistung. Benutzen Sie das Gerät in einem 10 Quadratmeter großen Zimmer, sollte der Heizstrahler eine Leistung von rund 800 Watt mitbringen.
Heizstrahler Empfehlungen
Kotatsu

Funktionsweise eines Kotatsus
Eine Kotatsu ist ein beheizter Tisch, der in der Mitte des traditionell japanischen Zimmers auf Tatamimatten steht. Unter dem Tisch befindet sich ein elektrisches Heizelement, das die Umgebung wärmt. Mit der Kotatsu wird eine Decke zusammen verkauft, die groß genug ist, dass mehrere Familienmitglieder darunter ihr Platz finden und allen mollig warm ist.
Einsatzmöglichkeiten eines Kotatsus
Da es keine Zentralheizungen in Japan gibt, werden die gemütlichsten Dinge der Welt (Heizen, Schlafen und Essen) durch den Kotatsu vereint. Es scheint vielleicht merkwürdig, dass der restliche Raum kühl bleibt und der Tischofen genügen soll. Und in der Realität wirkt es ebenfalls: Jeder, der schon einmal unter einem Kotatsu saß, weiß, wie wohlig warm es einem nach kurzer Zeit wird.
Mittlerweile lässt sich ein Kotatsu auch in Deutschland kaufen.
* Japan hat ein 110V System, während bei uns in Europa 240V der Standard sind. Kaufen Sie einen Kotatsu aus dem Ausland, müssen Sie darauf achten, dass Sie noch einen Konverter dafür benötigen.
Vorteile und Nachteile eines Kotatsus
Ein funktionales Möbelstück für die ganze Familie
Energiesparend – günstiger als Heizung
Mobiler Einsatz
Der restliche Raum bleibt kühl
Die Kosten eines Kotatsus
• Preise des Kotatsus
Der Preis einer Kotatsu hängt stark von ihrer Größe ab. Ein Kotatsu für vier Personen kann gegen 600 Euro kosten.
• Die Kosten der Energie
Die Leistung des Kotatsus können Sie von 20W bis 600W einstellen.
Ein Beispiel:
Benutzen Sie einen Kotatsu mit der Leistung von 300 Watt jeden Tag fünf Stunden lang, dann benötigen Sie pro Tag 1.5 Kilowattstunden Strom. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde würde der Kotatsu dann Stromkosten von 0.45 Euro pro Tag verursachen. Läuft der Kotatsu einen Monat jeden Tag fünf Stunden, müssten Sie nur 13.5 Euro pro Monat für sie rechnen.
Welche Kotatsu-Größe brauche ich?
• Für eine Person – Empfohlene Größe: 60cm x 40cm
• Für zwei Person – Empfohlene Größe: 75-80cm Quadrat, Rechteck an der Längsseite 90-105cm
• Für drei Person – 80-90cm Quadratisches Rechteck mit 105 ~ 120cm an der langen Seite
• Für vier Person – 90cm+ Quadrat, Rechteck mit 120 ~ 135cm an der langen Seite
* Sie sollten genügend Platz lassen, damit sich die Leute frei um den Kotatsu herum bewegen können, normalerweise mindestens 60 cm.
Kotatsu Empfehlungen
Pelletofen

Funktionsweise eines Pelletofens
Anders als ein herkömmlicher Kaminofen wird ein Pelletofen nicht mit Brennholz beheizt, sondern mit Pellets. Die Energieausbeute eines Pelletofens ist viel höher als ein Holz- oder Kohleöfen und liegt bei rund 90 Prozent.
Einsatzmöglichkeiten eines Pelletofens
Der Pelletofen ist sowohl als Einzelofen für kleinere Räume als auch als Wärmeerzeuger für das zentrale Heizungssystem geeignet.
Arten von Pelletöfen
• Raumluftabhängige und raumluftunabhängige Pelletöfen
Zum Verbrennen der Pellets ist Luft notwendig. Für den Einsatz eines raumluftabhängigen Pelletofens benötigen Sie keine externe Zuleitung für die Luftzufuhr. Denn raumluftabhängige Pelletöfen beziehen den Sauerstoff komplett aus dem Raum. Nachteil ist allerdings, dass Sie beim Betrieb des Ofens immer für ausreichend frische Luft durch aktives Lüften sorgen müssen.
Raumluftunabhängige Pelletöfen verfügen über einen Außenluftanschluss und dürfen nur mit externer Luftzufuhr betrieben werden.
• Ist der Pelletofen wasserführend
Ist der Pelletofen wasserführend, versorgt er neben dem Aufstellraum auch die zentrale Warmwasserheizung mit Wärme. Ein Pelletofen mit Wasserwärmetauscher ist allerdings teurer.
Vorteile und Nachteile eines Pelletofens
Niedrige Energiekosten
Pelletöfen können sehr präzise geregelt werden – Programmierbare Heizzeiten
Der Brennstoff verbrennt überwiegend CO2-neutral.
Die Brennstoffpreise sind günstiger als die von Öl oder Gas.
Die Wartung ist weniger aufwändig als bei Kaminöfen.
Preisintensiv
Ausreichend große Lagerkapazität für Pellets erforderlich
Platzbedarf durch Sicherheitsabstände
Voraussetzungen für den Einsatz eines Pelletofens
• Die wichtigste Voraussetzung ist ein Abgasanschluss. Ist dieser am bestehenden Schornstein nicht möglich, können Sie einen Edelstahlkamin nachrüsten.
• Abnahme durch den Schornsteinfeger vor dem ersten Betrieb ist Pflicht.
Die Kosten eines Pelletofens
• Die Kosten des Geräts und der Installation
• Pelletofen selbst – ab 2.000 € (Wassergeführte Pelletöfen sind teurer.)
• Bodenplatte sowie die Abnahme durch den Kaminkehrer – 200 €
• Montage des Ofens und evtl. Installation eines Außenkamins – Die Kosten sind stark abhängig von Größe und Komplexität der Anlage.
• Die Kosten der Energie
Ein Beispiel: Ein Pelletofen kann pro Kilowatt Leistung 10m² Raum beheizen. Generell wird je verbrauchtem Kilowatt mit einem durchschnittlichen Pelletverbrauch von 0,25kg je kWh gerechnet. Benutzen Sie den Pelletofen jeden Tag fünf Stunden lang, dann benötigen Sie pro Tag 1.25 kg Pellet. Eine Tonne Pellets kostet im Schnitt 250 Euro. Läuft das Gerät einen Monat jeden Tag fünf Stunden, müssten Sie nur 9.4 Euro pro Monat für Pelletverbrauch rechnen.
Pelletöfen Empfehlungen
Wärmepumpe

Funktionsweise einer Wärmepumpe
Die Wärmepumpe entzieht der Umwelt Wärme, um damit den Innenraum eines Hauses mit Heizwärme zu versehen. Hinter der Funktionsweise steckt das sog. Joule-Thompson-Phänomen. Dieses besagt, dass Gase bei einer Expansion ohne Zuführung von Arbeitsleistung von außen ihre Temperatur verändern.
Arten der Wärmepumpe
Als Heizung für das Eigenheim kommen verschiedene Wärmepumpe-Arten in Frage. Nicht alle Wärmepumpen-Arten sind auf allen Grundstücken umsetzbar. So sind beispielsweise für Grundwasser- und Erdwärme-Pumpen Bohrungen auf dem Grundstück erforderlich. Luft-Wasser-Wärmepumpen, die weniger aufwendig sind und auf allen Grundstücken umgesetzt werden können, werden in Deutschland am häufigsten installiert.
* Einige Euronics-Märkte bieten die Installation und Wartung von Wärmepumpen als Service an. Vor Ort können die Kolleg:innen am besten beurteilen, welche Art Wärmepumpe für Ihr Haus die beste Lösung ist.
Vorteile und Nachteile einer Wärmepumpe
Effiziente Strom-Heizung
Keine Kosten für Energiequelle
Unabhängig vom Standort – Innen und Außenaufstellung möglich
Keine Erdarbeiten, leicht zu installieren
Die Anschaffung einer Wärmepumpe ist deutlich teurer
Geringerer Wirkungsgrad im Vergleich mit den anderen Wärmepumpenanlagen
Geräuschemmissionen
Die Kosten einer Wärmepumpe
• Die Kosten des Geräts und der Installation
Für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe entstehen Kosten von ca. 12.500 bis 16.250 Euro. Die Installation und das Zubehör schlagen mit weiteren 2.000 bis 3.000 Euro zu Buche. Insgesamt liegen die Kosten also bei ca. 18.750 Euro.
• Laufende Kosten einer Wärmepumpe
Ein Beispiel: Sie können im Neubau für ein Einfamilienhaus mit 140 Quadratmetern und einem 4-Personen-Haushalt mit einem Wärmebedarf von ca. 9.000 Kilowattstunden pro Jahr rechnen. Und die Stromkosten dafür sind jedes Jahr 710 €.
* Im Altbau muss man mit einem viel höheren Wärmebedarf rechnen. Daher sind Wärmepumpen in gänzlich ungedämmten Altbauten nicht ohne Weiteres zu empfehlen.
Wärmepumpen Empfehlungen
Aufgrund der Leistungswerte können wir die Wärmepumpen von Vaillant (Serie aroTHERM plus), Ochsner (Serie AIR und AIR HAWK) sowie Panasonic (Serie AQUAREA LT – Generation „J“) empfehlen.
Wärmepumpen Empfehlungen
Übersicht – Heizmethoden im Vergleich
Klicken Sie auf den Namen der jeweiligen Heizmethode, um sich besser darüber zu informieren.
Anschaffungskosten | Installationskosten | * Betriebskosten pro Jahr | Ersatz für eine Zentralheizung? | Mobiler Einsatz | Staub | Kein Geräusch | |
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Heizlüfter | 50 € | 0 € | 2000 € | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
Heizstrahler | 150 € | 0 € | 967 € | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
Kotatsu | 600 € | 0 € | 324 € | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
Pelletofen | 2.000 € | 5.000 – 10.000 € | 224 € | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
Wärmepumpe | 15.000 € | 2.000 € | 827 € | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
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